Reiche Leute brauchen Personal: Butler, Köche, Gärtner, für sich, für die Yacht, das Schloss oder den Privatflieger. Sabina Witt findet dieses Personal.
Die Kundschaft von Sabina Witt tritt prinzipiell nicht in den Seitenblicke-Formaten auf. Wenn schon Medien, dann Wirtschaftsteil. Namen nennt Witt keine, prinzipiell nicht: Diskretion gehört zu ihrem Geschäft. Sie führt auch keine Referenzen an. Man kennt sie.
Wenn man die Liste der 100 reichsten Österreicher durchgeht, nickt sie. Und es kommen immer mehr Ausländer hinzu – mit Wohnsitz in Österreich oder über die Welt verstreut. Sabina Witt vermittelt Personal im Luxussegment. Butler, Köche, Nannys, Gärtner, Hausmanager. Ihre Firma heißt A&P (Arbeit und Personal), und 2011 war das beste Jahr seit dem 14-jährigen Bestehen. Der Markt boomt, das Geschäft brummt. Und der Jänner sei überhaupt explodiert, erzählt Witt, im Februar ging es rasant weiter. Sie kann sich vor Arbeit kaum retten. „Der Zuwachs in Österreich ist enorm“, sagt sie, und mit Erstaunen hält sie fest: „Offenbar geht die Schere zwischen ganz reich und arm auf. Die Leute, die wirklich Geld haben, werden mehr.“ Und selbst wenn sie von der Krise betroffen sind: „Die Reichen bleiben reich.“ Und sie brauchen Personal.
Die Yacht, das Schloss, das Winterdomizil in Spanien: All das braucht Personal, muss betreut werden. Der Privatflieger: braucht Personal. „Die Reichen tauchen durch die Krise durch“, sagt Witt. Und selbst wenn Verluste kolportiert werden, „im privaten Bereich gibt es keine Einschränkungen“.
Ein Butler ist ja nicht bloß ein Butler. Wenn er seinen Job gut macht, ist er ein Hausmanager, der auch das andere Personal dirigiert, der den Koch einteilt und das Kindermädchen herumschickt. Der Job sei sehr anspruchsvoll. Witt: „Im Wesentlichen besteht die Aufgabe darin, immer da zu sein und alle Probleme zu lösen.“ Das sind oft komplexe Herausforderungen. Im Prinzip ist der Job mit dem eines Hoteldirektors vergleichbar, der sich eben nur um die persönliche Befindlich-keit eines einzigen Gastes kümmert.
Ein guter Butler verdient auch gut, ein Neueinsteiger 2500 Euro netto, gute Leute kommen auf bis 8000 Euro netto im Monat. „Aber nicht in Österreich“, schränkt Witt ein. Der Nachteil: praktisch kein Privatleben. Unter hundert Bewerbern findet Witt gerade zwei, die geeignet sind und den Ansprüchen genügen. Die Kundschaft ist sehr anspruchsvoll. Es sind Leute mit altem, ererbten Vermögen, es ist neues, erarbeitetes Geld, in jedem Fall viel Geld. Neben dem österreichischen Geldadel sind es Russen, Araber und neuerdings immer mehr Chinesen, die Personal brauchen – und zwar europäisches Personal.
Service Die A&P Website finden Sie unter http://www.hauspersonal.at/.